понедельник, 6 января 2014 г.

Europas Zukunft liegt im Osten und nicht im Westen

Europas Zukunft liegt im Osten und nicht im Westen

geopolitik
Die Europäische Union steckt in einem veritablen Dilemma: Wirtschaftlich, militärisch und politisch richtet sich das Staatenbündnis seit Jahrzehnten an den maroden Vereinigten Staaten von Amerika aus, während es gleichzeitig von den Energielieferungen Russlands abhängig ist. Vielleicht wäre es an der Zeit, die Beziehungen zum östlichen Nachbarn neu zu überdenken.
Wenn man sich die aktuelle Lage ansieht, ist die europäische Geopolitik eine nachhaltige Gefahr für die zukünftige Entwicklung des Kontinents und all der Menschen, die hier leben. Wir (West-)Europäer[1] richten unser ökonomisches, politisches und militärisches Handeln seit Jahrzehnten an jenem Staat aus, der aus purem Eigennutz wie eine Krake über den Globus greift und dabei, wenn es nötig ist, jegliches internationales Recht mit Füßen tritt: den Vereinigten Staaten von Amerika.

Wir verbünden uns mit falschen Freunden

Jenem Land, welches in Guantanamo nicht nur ein völkerrechtswidriges Gefangenenlager betreibt, sondern sich standhaft weigert, die eigenen Kriegsverbrecher vor ein internationales Tribunal stellen zu lassen, hingegen die Auslieferung von Kriegsverbrechern anderer Nationen lautstark fordert. Jenem Land, welches mit Hilfe von sogenannten Antiterrorgesetzen die ganze Welt überwacht, mit Drohnen unzählige Menschen in vielen Ländern ermorden lässt (weil sie angeblich Terroristen sind), fremde Staatschefs stürzt und deren Länder besetzt – und wir auch noch fleißig dabei mitmachen.
Wir helfen unseren „transatlantischen Freunden“, deren Politik von Lobbyisten und dem militärisch-industriellen-Komplex gelenkt wird, und schließen mit ihnen auch noch ein „Freihandelsabkommen“ ab, welches den Konzernen ermöglichen wird, sich auf eine Stufe mit Staaten zu stellen. Jene „Freunde“, die uns abhören und überwachen, damit deren Konzerne deutliche Vorteile erhalten.
Wer hat es mit einer völlig verantwortlichen Wirtschafts- und Finanzpolitik geschafft, dass die beispiellose Finanz- und Immobilienkrise in Folge der Lehman-Pleite herüberschwappte? Unsere kleptokratischen Regierungen und die Bonzen in Brüssel,die von den Lobbyisten der Finanzindustrie gelenkt alles dafür unternehmen, dass die Plutokraten bald schon die ganze Welt in ihrem Würgegriff halten können.

Russland ist nicht unser Feind

Doch gerade Russland, welches mit der Übernahme der Regierungsgeschäfte durchWladimir Putin eine wirkliche Alternative zur hedonistischen Administration im Westen darstellt, jenes Russland, welches beispielhaft die kleptomanische Oligarchie inhaftierte und abservierte, wird als Schurkenstaat hingestellt. Nicht etwa deshalb, weil Russland hauptsächlich aus religiösen Motiven die Homosexualität aus der Öffentlichkeit verbannt hat (dann müssten die gesamte islamische Welt und Staaten wie z.B. Indien genauso im Fokus liegen), sondern weil sich Russland nicht der Plutokratie unterwerfen will, wie es in der Zeit des „Säufers“ Boris Jelzin geschah.
Wenn die deutsche Presse aufschreit, weil die regierungsfeindliche Band „Pussy Riot“ inhaftiert wird, vergisst sie, dass dies in Deutschland doch längst schon normal ist. Auch hier werden Musiker für ihre regierungskritischen Lieder zu Geldstrafen verdonnert oder inhaftiert. Nur sind es hierzulande eben vorwiegend „rechte“ Bands, die davon betroffen sind. Doch im Fall der Ukraine schert sich die deutsche Presse nicht um rechts oder links – Hauptsache die inhomogene Opposition ist „proeuropäisch“ und „antirussisch“. Da ist es egal, wenn die rechtsextreme ukrainische Partei „Swoboda“ eng mit der deutschen NPD zusammenarbeitet, gegen die man mit Verbotsverfahren angeht.
Wir „Westler“ sind es, die Russland mit Raketenbasen an unserer Ostgrenze bedrohen, so dass Putin keinen anderen Ausweg mehr hat, als seinerseits Raketenabschussrampen an der russischen Westgrenze zu postieren. Waren es vor dem Ersten Weltkrieg vor allem die Engländer und die Franzosen, die damals dem Deutschen Reich keine Alternativen als den Krieg ließen, so scheint das heutige Opfer dieser Einkreisungspolitik Russland zu sein. Und die Medienschelte von heute gleicht immer mehr jener, welcher Deutschland vor dem Ersten Weltkrieg in England und Frankreich ausgesetzt war.

Europa braucht eine neue geopolitische Ausrichtung

Russland ist genausowenig unser Feind wie die USA nicht unsere Freunde sind. Wenn die europäischen Staaten eine Zukunft haben sollen, müssen wir unsere Geopolitik völlig neu ausrichten. Wir dürfen die Vereinigten Staaten nicht besser behandeln als Russland oder auch China. Als rohstoffarmer Kontinent sollten wirunseren rohstoffreichen Nachbarn nicht zum Feindbild hochstilisieren. Schon gar nicht wegen irgendwelchen fadenscheinigen Gründen, zumal wir „Westler“ selbst mehr als genug Dreck am Stecken haben, als dass wir überhaupt ein Recht darauf hätten, uns als Moralapostel aufspielen zu dürfen.
Sicher, wir mögen unseren Unmut über manche innenpolitische Entwicklungen in Russland äußern – dabei sollten wir jedoch nicht vergessen, vor unserer eigenen Türe zu kehren. Ebenso müssen wir im Gegenzug die Verfehlungen der USA und anderer Länder benennen. Entweder behandeln wir sie alle gleich oder gestehen uns einfach unsere außenpolitische Polarisierung ein. Dann allerdings müssen wir uns im Klaren sein, dass wir weiterhin auf einem Auge blind in eine ungewisse Zukunft stolpern und mit der politischen Riege in Washington ziemlich sicher auf das falsche Pferd setzen.
Ein guter Schmied hat nämlich meist mehrere Eisen im Feuer, damit im Falle eines Fehlers dennoch weiter gearbeitet werden kann. Umso unverständlicher ist es, dass wir Europäer unsere Zukunft in die Hände der Amerikaner legen, anstatt selbst die Zügel in die Hand zu nehmen und die Richtung zu bestimmen. Was machen wir nämlich, wenn unser derzeitiges Zugpferd USA kollabiert? Wir gelten ja zurecht als deren Vasallen und Hilfswillige, so dass wir nirgends mit Solidarität rechnen dürfen. Weder bei den Russen noch bei den Chinesen oder in der islamischen Welt. Deshalb brauchen wir eine deutliche Emanzipation von den USA und eine engere Zusammenarbeit mit jenen Ländern, die wir bislang aus ideologischen Gründen und wegen politischer Scheuklappen ausgegrenzt haben.
Ihr
Marco Maier

[1]    Mit „Wir (West-)Europäer“ meine ich die Politiker und die Medien, sowie jenen Großteil der Bevölkerung, welcher der beispiellosen einseitigen Hetze des Establishments gegen Russland blind folgt.

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